Wettbewerbe 2017_Schulanlage Brühl, Solothurn

Projektwettbewerb Schulanlage Brühl, Solothurn

Jahr: 2017

Veranstalter: Stadt Solothurn

Standort: Solothurn

Nutzung: Neubau Doppelkindergarten und Tagesschule

Kubatur SIA 416: 7'100 m3

 

 

Das Projekt für die Schulanlage Brühl mit Neubau Doppelkindergarten und Tagesschule fasst in seiner Darstellung die Stimmung des umgebenden Areals mit seinen grossmassstäblichen Solitärbauten auf, entwickelt durch seine Formensprache einen selbstbewussten, selbstständigen Gebäudekörper und schafft einen Ort mit starker Identität. Das eingeschossige Gebäude gliedert sich selbstverständlich in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ein, welche von Einfamilien- und Reihenhäusern in gartenstädtischer Massstäblichkeit gesäumt ist. Durch seine Eigenständigkeit und Dimension bildet es zugleich auch einen engen Bezug zum bestehenden Schulhaus Brühl.

Die Bereiche der Tagesschule und des Doppelkindergartens werden in einem kompakten Baukörper zusammengefasst. Die Disposition des neuen Gebäudes ergibt attraktive Aussenräume mit differenziertem Nutzungsangebot. Zugangsbereich, poetischer Innenhof und Zwischenzonen sind multifunktional bespielbar und für alle gemeinschaftlich nutzbar. Für alle gut zugänglich liegen das Rasenfeld und der Allwetterplatz im Norden, sowie diverse Spielangebote auf der Nahtstelle zum wertvollen Baumkranz im Westen. 

Die Anbindung an das übergeordnete Fusswegnetz erfolgt in alle Richtungen und reagiert so auf das disparte Einzugsgebiet der künftigen Nutzerschaft. Während der Kindergarten auf dem bestehenden Wegsystem westseitig in räumlicher Nähe zum Schulhaus Brühl erschlossen wird, befindet sich der Zugang zur Tagesschule an der Brühlstrasse. Hierdurch erhalten beide Funktionsbereiche je einen gesonderten Eingang mit klarer Adressierung.

Der neue Baukörper tritt als selbstbewusstes Gebäude mit einladenden und identitätsstiftenden Zugängen und einem grosszügigen Atrium in Erscheinung. Die mäandrierende Fassade, welche sich immer wieder nischenartig zum Dachrand vorschiebt, verleiht dem Gebäude eine besondere Kongruenz und Mass-stäblichkeit, welche auf die Nutzung verweist. Im Innern setzt sich das Spiel durch die Ausbildung der verschiedenen Räume weiter fort. Die jeweiligen Haupt- und Gruppenräume sind flexibel möblier- und nutzbar. Durch das Aneinanderreihen dieser Räume, entsteht ein modularer Grundriss, welcher dem Wunsch nach Flexibilität Rechnung trägt. Mit Schiebeelementen werden Raumbereiche geöffnet oder abgetrennt. Eine weitere Unterteilung der Haupträume in kleinere Einheiten ist durch die Möblierung ohne weiteres möglich und erhöht die Nutzungsflexibilität. Zwei Kernzonen nehmen die notwendigen Nebenräume auf und bilden ein scheibenartiges effizientes Tragwerk. Die übrigen Räume öffnen sich mit grosszügigen Fensterflächen nach aussen und innen gegen den Innenhof.

Das Gebäude ist als hybride Tragkonstruktion in Stahl und Holz konzipiert. Auf Streifenfundamenten mit stabilisierender Bodenplatte werden Stahlrahmen als Primärkonstuktion aufgestellt. Wand- und Dachelemente in Holz bilden die Sekundärkonstruktion mit aussteifender Wirkung. Stahl- und Holzelemente können effektiv vorfabriziert werden. Massive Wände im Bereich der Nebenräume unterstützen das Tragwerk zusätzlich.

Die Fassade in Holz-Glas-Kombination gewährleistet einen hohen Tageslichtanteil und den direkten Bezug zum Aussenraum. Grossformatige vorspringende Fensterelemente als ausdruckstarkes Element bilden Nischen und können von den Kindern als Rückzugsorte und Aussensitzplätze genutzt werden. Oblichter zur Spielstrasse/ Korridor, resp. Innenhof garantieren eine optimale Belichtung und können zur Nachtauskühlung geöffnet werden.