Wettbewerbe 2012_Volksschule Kirchenfeld, Bern

Wettbewerb Erweiterung Volksschule Kirchenfeld

Jahr: 2012

Veranstalter: Stadtbauten Bern

Standort: Bern

Nutzung: Schule

Kubatur SIA 416: 33'338 m3

 

 

Das Wettbewerbsareal umfasst die gesamte Grundstücksparzelle Nr. 53. Im Betrachtungsperimeter befindet sich im östlichen Bereich der repräsentative Hauptbau, das Schulhaus Kirchenfeld. Die Volksschule Kirchenfeld wurde anno 1891 erbaut. Im Inventar Kirchenfeld-Brunnadern wird das Gebäude als schützenswert eingestuft.
Die bestehende Turnhalle in Sichtweite zum nördlichen Bundesarchiv und mit der Stirnfassade zum Schulhaus gestellt, soll neu mit dem Erweiterungsbau ersetzt werden. Der Neubau wird deckungsgleich mit der alten Turnhalle an die Baulinie, entlang der Kirchenfeldstrasse, gesetzt. Jedoch nimmt er sich in westlicher Richtung von der bestehenden Bebauung grosszügiger zurück als sein Vorgänger. Die städtebauliche Integration folgt denselben Grundsätzen, wie sie sich heute zeigt.

Die Hauptnutzungen sind ökonomisch aufgeteilt: der Hauptbau mit dem bestehenden Schulhaus beinhaltet reine schulspezifische Räume samt Bibliothek im Dachgeschoss. Der Erweiterungsbau beherbergt die neuen Turnhallen nach BASPO-Norm sowie die Tagesschule.
Das neue Volumen nimmt eine vermittelnde Höhe wahr, in Bezug auf das gegenüberliegende Volumen des Bundesarchivs und den nördlichen Wohn- und Geschäftsgebäuden.

Das Volksschulhaus Kirchenfeld ist ein typischer Bildungspalast des späten 19. Jahrhunderts. Als solcher ist es von hoher architektonischer Qualität und nach 120 Jahren ununterbrochenem Gebrauch erstaunlich gut erhalten. Dass derselbe Plan vom Architekten Eugen Stettler (1840-1913) gleichzeitig auch in der Länggasse realisiert worden ist, schmälert den historischen Wert nicht. Vielmehr wird erachtet, dass die völlig unterschiedliche städtebauliche Situation, Ausrichtung und Einbettung der beiden Zwillinge als so interessant, dass die äussere Erscheinung, die Erschliessung und den Bezug des Kirchenfeld-Volksschulhauses zu seiner Umgebung weitestgehend unverändert belassen wurde. Auch im Innern des Hauses wird versucht, mit geringstmöglichen Eingriffen auszukommen und die Massnahmen am historischen Bestand zu orientieren.
Die Turnhalle von 1925 trennte den Pausen- und Sportplatz von der damals noch unbedeutenden Stichstrasse. Heute, da die Strasse zu einer der meistbefahrenen innerstädtischen Achsen geworden ist, erscheint diese Trennung wichtiger denn je.
Dass dabei die alte Halle abgebrochen werden muss, wird insofern für vertretbar gehalten, als dass die wichtigste Funktion mit dem Neubau getreulich übernommen wird und sogar verstärkt wird.